"Reluctant Allies:German-Japanese Naval Relations in World War II" Review |
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Michaet Stehr Hans Joachim Krug/Yoichi Hirama/ Berthold J. Sander-Alagashima/ Axel Alieste Reluctant A1lies: German-Japanese Naval Relations in World War II(Naval Institute Press: Annapolis (MD) 2001. 474 Seften. US-$ 38,95. Die deutsch-japanischen Beziehungen vor und im Zweiten Weltkrieg sind bisher Gegen-stand nur weniger Abhandlungen. Mit diesem Band legt ein hochkarätiges deutsch-japanisches Autorenteam eine kompakte, umfassend versehene Darstellung in englischer Sprache vor. Vor der deutsch~japanischen Annäherung erfolgte die Abwendung der Japaner von England als Bundnispartner nach dem Ersten Weltkrieg. Erste Austauschaktivitäten Ğ Offiziere, Wissen und Technik - zwischen Japan und Deutschland begannen kurz darauf; eine Intensivierung setzte seit 1934 ein. Wesentliches Grundproblem der deutsch-japanischen Beziehungen waren neben der groben geostrategischen Entfernung der Partner die in Teilen gegenläufigen Interessen der europäischen Kontinentalmacht mit k[einer Marine einerseits und der asiatischen Inselmacht mit einer Marine, die mit den erstrangigen Navies der USA und Grobbritannien konkurrieren konnte. Unterschiede in den politischen und militärischen Denk- und Handlungsweisen sowie ein beiderseitiges tiefsitzendes Misstrauen, das seine Ursachen in kulturellen und politisch-ideologischen Cegebenheiten hatte, komplizierten die Zusammenarbeit. Hierin liegen die wesentlichen Hintergründe dafür, dass diese beiden Achsenmächte ihre Kräfte nicht so gezielt koordiniert haben wie die anglo-amerikanischen AIliierten. Tokio und Berlin haben damit entscheidende Chancen ungenutzt gelassen, den Kriegsverlauf in ihrem Sinne zu beeinflussen. Diese Bewertung des Buches wird verifiziert anhand der detaillierten Berichteüber die diplomatischen Schritte seit den 20er Jahren,der Austauschaktivitäten der Marinen, der politischen Initiativen der 30er und 40er Jahre mit dem Höhepunkt der Schliebung des Dreimächtepakts, der Einsätze der Handelsstörkreuzer und Uboote der Kriegsmarine, einiger Kriegseinsätze und rahrten japanischer Uboote nach Europa sowie nicht zuietzt anhand der Darstellung des eher schleppenden nachrichtendienstlichen Informationsaustausches. Augenmerk wird auch den Blockade brechern gewidmet. Die Betrachtung dieses Ausschnitts der deutsch-japanischen Beziehungen vervollständigt das Gesamtbild und ermög]icht den Autoren eine umfassende Bewertung der strategischen Bedeutung dieser Beziehungen, die nur geringen Einfluss auf den Verlauf und Ausgang des Waffengangs hatten. Dargestellt werden weiterhin die deutschen und japanischen strategischen Planungen und Rüstungsanstrengungen der beiden Marinen seit den 20er Jahren ebenso wie die Konferenzen und Verträge zur Begrenzung der Marinestärken. Ausfürlich werden auch die jeweiligen Relationen zwischen Politik und Marine erlautert. Der Band wird abgerundet durch die ausührlichen Anmerkungen, eine Chronologie sowie durch Anhänge - u.a. der Dreimächtepakt und dazugehörige geheime Protokolle, Vereinbarungen zur gemeinsamen Kriegführung und wichtige Berichte des japanischen Marineattach_s in Berlin von 1941 bis 1944. |